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Rückblick

Abbildungen von Künstlern, die die VG Bild-Kunst vertritt, können aufgrund der anfallenden Gebühren nur im Rahmen der Laufzeit der Ausstellung online veröffentlicht werden.

Ausstellungen 2022







Ausstellungen 2021

Ausstellungen 2020

Ausstellungen 2019

meiNIBild - FreizeitKünstlerInnen aus Neubrandenburg und Umgebung | 19.12.2019 - 05.01.2020

Die Ausstellung meiNlBild findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt.
Erstmals gab es keine thematischen Vorgaben, so dass man eine breite Palette an Motiven und auch Techniken in der Ausstellung finden kann.
Zahlreiche FreizeitKünstlerInnen ab 10 Jahren aus Neubrandenburg und Umgebung zeigen ihre Arbeiten in einer juryfreien Ausstellung. Erlaubt war pro TeilnehmerIn ein Werk bis zu einer maximalen Rahmengröße von 50 x 70 cm bzw. Objektgröße bis zu 70 x 50 x 50 cm in einer beliebigen Technik: Bilder, Fotos, Objekte, Plastiken.
Es haben sich 87 Freizeitkünstler und -künstlerinnen beteiligt, von denen ein hoher Prozentsatz ein aktuelles Werk abgegeben hat, das in diesem Jahr entstanden ist.

Ursus Wehrli - Kunst aufräumen | 21.09. - 01.12.2019

Ursus Wehrli, am 13. August 1969 in Aarau (Schweiz) als Urs Wehrli geboren, ist Kabarettist, Bildender Künstler, Aktionskünstler, Linkshänder, Querdenker und gelernter Typograph.
Seit 1987 tritt er mit Nadja Sieger als Kabarett-Duo Ursus & Nadeschkin auf. Bisher hat das Duo zehn abendfüllende Programme produziert, durch die beide im deutschen Sprachraum bekannt wurden. Die Auftritte führten sie u. a. nach Zürich, Basel, Berlin und nach New York City.
Für Aufsehen sorgte Ursus Wehrli – erstmals im Jahr 2002 – mit dem Projekt «Kunst aufräumen», für das er Reproduktionen bekannter Bilder von Klee, Miró, Mondrian, Picasso, Van Gogh oder Brueghel mit der Schere zerschnitt und neu zusammensetzte – nach Farben und Formen geordnet.
Mit dem Projekt «Die Kunst, aufzuräumen», für das er reale Objekte und Szenen aufräumte, erhielt er auch außerhalb der Schweiz große Aufmerksamkeit. Neben dem Ordnen aller Bestandteile einer Schale Pommes Frites, eines Fruchtsalats oder einer Buchstabensuppe räumte er auch einen Parkplatz voller Autos (nach Farben), eine Fußballmannschaft (in nackte Männer und Kleidungsstapel) sowie eine ganze Badewiese auf. Mehrere Kunstaktionen wurden durch Filme dokumentiert.
Im Jahre 2012 gab die Schweizerische Post eine von Wehrli gestaltete Briefmarke mit einem Wert von einem Schweizer Franken heraus.
Inzwischen hat Wehrli drei Bücher publiziert, die in viele Sprachen übersetzt wurden, und in Deutschland jeweils in einem kleinen und einem größeren Format erhältlich sind: «Kunst aufräumen», «Noch mehr Kunst aufräumen» und «Die Kunst, aufzuräumen».
Für ein Memoryspiel wurden 36 zweiteilige Werke als Bildpaare auf 72 Spielkarten gedruckt. Man muss jeweils den unaufgeräumten und den aufgeräumten Teil eines Werkes zusammenführen, also der chaotischen Version die ordentliche gegenüberstellen. Eine spielerische Art, sich in die Gedankenwelt von Ursus Wehrli zu versetzen und seine Freude nachzuempfinden, wenn er das Chaos mit unterschiedlichen Maßnahmen gebändigt hat – dem Sortieren nach Farbe, Größe oder Sujet, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Ursus Wehrli stellt nun zum ersten Mal im Nordosten Deutschlands aus und präsentiert 60 Werke, darunter fünf Installationen, bis zum 1. Dezember 2019 in der Kunstsammlung Neubrandenburg. Auch der Entwurf zur schweizerischen Briefmarke ist zu sehen, dazu die Filme seiner Aktionen. Außerdem dürfen die Besucher an einem iPad auf dem Bildschirm selbst «Kunst aufräumen».

Ruprecht von Kaufmann - Die drei Prinzen von Serendip | 20.06. - 15.09.2019

Der gebürtige Münchner, Jahrgang 1974, ist in Tutzing am Starnberger See aufgewachsen. Im kalifornischen Los Angeles absolvierte er ein Studium der Malerei und lebte anschließend mehrere Jahre in den USA. Seit 2003 ist er als freischaffender Künstler in Berlin ansässig. Er wurde mit verschiedenen Kunstpreisen und Stipendien bedacht und hatte 2012 bis 2014 eine Professur für Anatomie und Zeichnung an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Seine Werke sind in internationalen Sammlungen vertreten. Ausstellungen führten ihn erneut in die USA, nach Israel oder Lettland. Galerien in Stuttgart und London vertreiben seine Werke. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der figurativen Malerei der Gegenwart in Deutschland.
In der Einzelausstellung in Neubrandenburg werden neben fünf Gemälden und sieben Skulpturen 13 Kohlezeichnungen präsentiert, die meisten aus dem Jahr 2018: von Kaufmann schätzt dieses Medium sehr, mit dem man das tiefste Schwarz überhaupt erzeugen kann.
Die großformatige Kohlezeichnung „Der Stierkämpfer“ hat er eigens für die Räume in Neubrandenburg geschaffen, ebenso die von der Decke herabhängende fragile mehrteilige Skulptur mit dem Titel „Buck“. Sie wurde inspiriert von den historischen Reiterstandbildern in Berlin, die Herrscher machtvoll in Szene setzten. Bei ihm hat aber das Pferd den Reiter vornüber abgeworfen, der nun im freien Fall stürzt.
Die Arbeiten von Kaufmanns sind zum Teil realistisch und zum Teil verstörend, geheimnisvoll und schwer interpretierbar. Damit erinnern sie an Filme des Regisseurs David Lynch.

Gabriele Schulz - Farbe bekennen | 14.03. - 09.06.2019

Die umfassende retrospektive Einzelausstellung der Kunstsammlung Neubrandenburg gewährt einen tiefgreifenden Einblick in das Schaffen der Künstlerin Gabriele Schulz, die 2019 ihren 70. Geburtstag feiert. 86 Exponate aus den Jahren 1969 bis 2018 zeigen die Vielfalt ihrer Motive vom Akt über das Porträt bis hin zur Landschaft und zum Katzenbild. Einen besonderen Schwerpunkt nehmen dabei die Selbstporträts ein, die von Anfang an wie ein Tagebuch immer wieder genutzt wurden, um die eigene Befindlichkeit zu schildern. Mit dieser eindringlichen Selbstbeobachtung greift sie auf, was Künstler wie Rembrandt, Max Beckmann oder Lovis Corinth vorgelebt haben: das eigene Porträt als Moment der Selbstbefragung, aber auch als Dokument, um alle Arten des künstlerischen Ausdrucks festzuhalten. Gabriele Schulz ist darin eine Meisterin. Nirgendwo wird das besser deutlich als in der grandiosen und wandfüllenden Hängung von 32 Selbstporträts im letzten Raum, ergänzt durch fünf Gemälde. Zugleich sind in diesem Raum mit Arbeiten aus den Jahren 1969 bis 2018 alle Techniken in unterschiedlichen Formaten und alle bisherigen Schaffensphasen vertreten. Lockere Kohle- zeichnungen aus wenigen Linien können bei Gabriele Schulz genauso eindringlich sein wie ein durchgearbeitetes farbenfrohes Selbstporträt. Die Ausstellung veranschaulicht, dass die Künstlerin vor allem Unikate auf Papier geschaffen hat.

Gabriele Schulz, seit 1975 in Neubrandenburg und seit 1992 auch in Roga bei Friedland ansässig, stammt aus der Kleinstadt Wittstock/Dosse im Norden des Landes Brandenburg.
Schon als Schülerin entdeckte sie das Malen und Zeichnen für sich und bereitete sich unter Anleitung von Werner Schinko auf die Aufnahmeprüfung in Dresden vor.
Für das Studium der Malerei, Grafik, Wandmalerei und Glasgestaltung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und eine pädagogische Zusatzausbildung zur Leitung von Zeichenkursen an der Pädagogischen Hochschule Dresden lebte sie viele Jahre in Sachsen.
Dort entwickelte sich auch die Freundschaft zu dem Künstler Curt Querner, der für sie zu einem wichtigen Mentor wurde, der sie in ihren Eigenarten bestärkte und ermutigte. Viele Briefe künden von dieser besonderen Freundschaft.
Nach dem Umzug nach Neubrandenburg war sie freischaffend tätig, übte aber immer wieder begleitende Tätigkeiten aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Arbeit als Universitätszeichenlehrerin und Leiterin des Zeicheninstituts der Universität Tübingen von 1992 bis 1995 zeigte ihr, wie wichtig ihr die Nähe von Familie und Freunden ist, so dass diese Phase ein Intermezzo blieb. Die Künstlerin hat ihre Mitte in Mecklenburg gefunden.
Ihre expressive Malweise in leuchtenden, meist klaren Farben verwendet sie für heimische Landschaften ebenso wie für jene, die sie auf ihren vielen Reisen erlebt. Skizzen und kleine Aquarelle vor Ort halten die Stimmung und die Landschaft fest, die sie später im Atelier in weitere Bilder umsetzt. Aquarellen, Gouache, Pastelle und Ölbilder sind sich in der Intensität der Farben nahe, wobei jede Technik ihre besonderen Reize hat. Dass sie aber auch eine begnadete Zeichnerin ist, zeigen die Exponate in Raum III.

Ausstellungen 2018

Sven Ochsenreither - Eine Art Licht | 13.12.2018 - 03.03.2019

Der 1973 im pfälzischen Landau geborene Künstler kam 1994 zum Studium der Kunstpädagogik, Kunstgeschichte und Theologie an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald. Nach dem Abschluss 1999 promovierte er 2002 in Kunstgeschichte. Seither ist er als freischaffender Künstler tätig und nimmt daneben seit 2010 Lehraufträge am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald wahr.
Seit 2004 lebt und arbeitet er in dem Dorf Zölkow bei Schwerin. Er hatte schon zahlreiche Einzelausstellungen, aber hier in der Kunstsammlung Neubrandenburg wird nun seine erste museale Einzelschau präsentiert.

In dieser Ausstellung mit 42 Exponaten aus den Jahren 2015 bis 2018 stammt die Mehrzahl der Exponate aus dem Jahr 2017, nämlich 19 an der Zahl.
Auf den Bildern von Ochsenreither stehen Kinder, meist Mädchen, im Mittelpunkt. Sie sind gedankenverloren, träumen oder spielen, entdecken die Welt oder sind im Dialog mit Gleichaltrigen oder einem treuen Pudel. Sie tragen Halb- oder Vollmasken mit tierischen Antlitzen und sind auf der Suche nach dem eigenen Weg.
Für den Vollblutmaler Ochsenreither spielen natürlich Farbe und Form eine große Rolle. Durch detailreiche Tapetenmuster oder Sternenhimmel im Freien präsentiert er die Dargestellten in unterschiedlichen Lichtsituationen. So changieren die Farben in vielen Nuancen und werden durch die unregelmäßige Oberfläche lebendig.
Die Haarprachten der Mädchen werden oft zu surrealen Gebilden wie einem Wolkenknäuel aus einem barocken Landschaftsbild oder einer Welle aus einem berühmten Holzschnitt des Japaners Hokusai.
Wie Künstler zu allen Zeiten lässt sich Ochsenreither auch durch berühmte Werke der Kunstgeschichte anregen. Ein Beispiel ist das hochformatige Bild ancestors l / Ahnen l, das im Hintergrund ein bekanntes Werk von Lukas Cranach dem Älteren mit Adam und Eva neu interpretiert. Davor steht ein Mädchen im Profil, das etwas scheinbar Kostbares in den Händen hält. Dieses Objekt entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Granate.

Da Ochsenreither regelmäßig im Ausland ausstellt, ist er dazu übergegangen, seinen Bildern englische Titel zu geben, die er auf der Rückseite der Rahmen notiert. Deshalb stehen diese Titel einer deutschen Übersetzung voran, wie wir sie für die Beschilderung und den Katalog gewünscht haben.

Die Ausstellung wurde am 12.12.2018  mit einer fulminanten Performance von 60 Mädchen der Tanzaktion e. V. aus Neubrandenburg eröffnet. Sie alle waren quasi „lebendig gewordene“ Protagonisten  der surrealen Bildwelten von Sven Ochsenreither.

meiNIBild - KINDERwelten | 22.11. - 02.12.2018

Dieses Jahr konnten alle FreizeitKünstlerInnen ab 10 Jahren aus Neubrandenburg und Umgebung Arbeiten zum Thema „KINDERwelten“ in einer juryfreien Ausstellung zeigen. Erlaubt war pro TeilnehmerIn ein Werk bis zu einer maximalen Rahmengröße von 50 x 70 cm, bzw. 70 x 50 x 50 cm für Objekte.
Erfreulicherweise haben sich 20 Kinder mit ideenreichen Arbeiten beteiligt. Die Vielfalt der Techniken ist bei den eingereichten 83 Kunstwerken breit gefächert: Arbeiten mit Grafit, Buntstift, Pastellkreide, Kohle, Wachsmalstift, Feder, Tusche auf Papier; Aquarelle; Gouachen; Farbholzschnitte oder Lithografien; Acryl- und Ölmalereien; Mischtechniken; Fotografien sowie Terrakotten.

Pst! GOYA Radierungen von Francisco de Goya aus der Sammlung des Freiburger Morat-Instituts für Kunst und Kunstwissenschaft | 13.09. - 11.11.2018

Der Spanier Francisco de Goya (1746 – 1828) gehört mit Albrecht Dürer und Rembrandt zu den großen Meistern der europäischen Kunstgeschichte, die graphische Techniken grandios beherrschten und weiterentwickelten. Die Kunstsammlung zeigt 60 Radierungen aus dem Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft in Freiburg im Breisgau., ergänzt um 11 Werke aus dem eigenen Bestand zum Thema Krieg und Sterben.

Die Inhalte der kleinformatigen Radierungen aus drei der vier herausragenden Graphikfolgen Goyas sind zeitlos aktuell. Mit seinem ersten Zyklus „Launen“ (Los caprichos, 1797 – 1798, 1799 veröffentlicht) hält Goya der Gesellschaft, dem Adel und dem Klerus einen Spiegel vor.

„Die Schrecken des Krieges“ (Los desastres de la guerra), um 1808 bis 1814 entstanden und erst 1863 nach Goyas Tod gedruckt, illustrieren die Gräuel und das Leid der Menschen in Kriegszeiten. Im hundertsten Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und vor dem Hintergrund der Kriege der Gegenwart hat dieser Zyklus eine besondere Brisanz.

In dem 1814 bis 1816 entstandenen Zyklus „La tauromaquia“ setzt sich Goya mit dem Stierkampf auseinander.

Fünf Positionen der Gegenwart. Kunstpreis der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern 2018 Sarah Fischer - Willy Günther - Pauline Stopp - Iris Thürmer - Barbara Camilla Tucholski | 10.06. - 02.09.2018

Raum I

Sarah Fischer, 1989 in Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz geboren, lebt und arbeitet seit 2008 in Greifswald. Sie zeichnet oft Alltagsgegenstände in neuen Kombinationen und setzt sich fotografisch mit Leerstellen auseinander. Die Suche nach Verbindungen zwischen den Dingen liegt im Fokus ihrer Arbeit.

In der Ausstellung präsentiert sie elf Zeichnungen und Collagen in unterschiedlichen Techniken und Größen aus den Jahren 2013 bis 2018. Diese meist zart anmutenden Blätter in fein nuancierten Schwarzweiß-Tönen zeigen ihre Sensibilität und Meisterschaft im klassischen Medium Handzeichnung, in dem sie mit ihrer Feinfühligkeit und Kreativität, mit ihrem filternden Blick und der linearen Präzision neue Ausdrucksformen findet. Scheinbar banale Alltagsgegenstände, die jeder kennt – von der Glühbirne über das Transistorradio bis hin zum Stuhl oder Fahrzeugen wie PKWs und LKWs –, werden auf ihren Kunstwerken zu poetischen Objekten in einer geheimnisvollen Welt. Sarah Fischer verleiht den Gegenständen mit wenigen Linien und Schraffuren ein verzauberndes Eigenleben.

Die Art der Präsentation und Hängung unterstützt diesen Eindruck. Ob mit Rahmen und spiegelnden Scheiben über zwei Blättern, die mit den ausgeschnittenen und aufmontierten Stücken aus Transparentpapier diese Situation widerspiegeln, ob nüchtern mit Architektenklammern oder edel mit Passepartout, in der scheinbaren Reduktion auf unbunte Arbeiten entfalten die Formen, Flächen und Grauwerte ihre künstlerische Kraft und Vielfalt. Die Vielschichtigkeit ihrer Werke zeigt sich stellvertretend in einem Blatt wie „N. kommt“ aus Zeichnung und Collage auf einem Transparentpapier über einem partiell durch Buchdruckfarbe eingeschwärzten Blatt. 

Raum VI

Willy Günther, 1937 im sächsischen Wachstedt geboren, lebt und arbeitet seit 2013 in Dambeck, Landkreis Ludwigslust-Parchim. Er malt bevorzugt mit Gouache und Tempera auf großen Papierformaten. Seine Themen sind der Mensch, die Landschaft und historische Architektur.

In der Ausstellung empfangen 13 Gouachen auf unterschiedlichen Papieren und in verschiedenen Größen den Betrachter in einer ungewöhnlichen Hängung. Die farblich sehr unterschiedlichen  Arbeiten aus den Jahren 2001 bis 2018 zeigen die kraftvolle und expressive Linienführung des ungebrochen vor Vitalität strotzenden Vollblutmalers Willy Günther. Er hat seinen Werken durch die von ihm fast zur Gänze genutzte Raumhöhe Luft gegeben, damit jedes seine eigene Ausdruckswelt ungestört entfalten kann.

Die Arbeiten spiegeln wider, was ihm alles Inspirationen verleiht: Menschen, allein und in Gesellschaft, Tiere, Pflanzen, Innenräume, Gebäude, Landschaften, Stimmungen oder Jahreszeiten. Es sind Motive aus der Lebenswelt des Künstlers, subjektiv in Farbe und Form mit großzügigen Pinselstrichen erfasst. Sie erinnern viele Mitmenschen an ihre eigene Erfahrungswelt. Als Betrachter entdecken sie aber diese dank der kräftigen Linien und der meist intensiven Farben neu für sich – die expressive Übersteigerung und Interpretation durch Willy Günther lässt die Umwelt selten kalt. Dass er auch „zarter“ malen kann, zeigt sein weiblicher Rückenakt in heiteren Gelbtönen, 2017 entstanden und als „Modell“ betitelt.

Räume II und IV

Pauline Stopp, 1989 im sächsischen Zschopau geboren, lebt und arbeitet seit 2013 in Greifswald. Sie ist eine vielseitige Künstlerin; baut Objekte und zeichnet sehr viel, auf kleine Papierblätter wie auf große Leinwände. Sie präsentiert dreizehn Kunstwerke aus den letzten vier Jahren in unterschiedlichen Techniken und Größen, die die Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens widerspiegeln: Zeichnungen, Gemälde, Wand- und Boden-Objekte, Installationen und Raum-Installationen.

Pauline Stopp geht mit wachen Augen durch die Welt. Sie sammelt und hebt im wahrsten Sinne des Wortes Gegenstände auf, die andere achtlos wegwerfen oder als uninteressant erachten. Kleiderbügel, Musikkassetten, Spielzeugfiguren, Kaugummiklumpen, Nylonstrümpfe oder Haarlocken werden durch ihre Inszenierungen zu neuem Leben erweckt: in einem dank der transparenten Kugeln luftigen Mobile, in Objektkästen oder einem rollbaren Vitrinentisch.

Kleinformatige Zeichnungen in Holzrahmen oder eine großformatige Zeichnung an fast unsichtbaren, rhythmisch angeordneten Architektenklammern zeigen das kompositorische Können in allen Formaten und verschiedenen Techniken. Die Künstlerin achtet auf jede Kleinigkeit, nichts wird dem Zufall überlassen: so verbinden Gummiringe, Handarbeitsgarne oder Menschenhaare unterschiedliche Elemente miteinander, mal übergezogen, mal kunstvoll verknotet. Nicht zuletzt spielt die Farbigkeit eine große Rolle, die meist einem gewählten Grundton untergeordnet wird.

Raum III

Iris Thürmer, 1962 in Leipzig geboren, lebt und arbeitet seit 1997 in Wolthof (Ortsteil von Glewitz). Sie arbeitet mit Chiffren, die sie aus Schriften ableitet, und seriell, sowohl im Bereich der Handzeichnung als auch in der Malerei.

Iris Thürmer konzentriert sich meist für längere Zeit auf eine Technik und wechselt   zwischen Malerei und Zeichnung, wobei beide Bereiche eng miteinander verzahnt sind. Derzeit spielt das klassische Medium der Handzeichnung die Hauptrolle in ihrem Schaffen. Sie rollt anhand von 30 Zeichnungen aus sechs Serien und Arbeitsphasen der Jahre 2014 bis 2018 die Möglichkeiten stringenter und abstrakter Kompositionen auf, die sowohl sehr luftig als auch kompakt sein können.

So gibt es Zeichnungen, in der nur ein Farbton wie Rot eingesetzt wird, Blätter mit Strichvariationen in drei Farben oder aber Werke mit einer Fläche aus unzähligen Linien in einer nicht mehr erfassbaren Farbvielfalt mit einem dominanten Gesamtklang. Die letztgenannten Blätter sind klein und fein; ihre Linien sind lebendig, weil sie von Hand gezogen sind und individuell auf nicht rechtwinkligen Blättern sitzen, deren Kanten von Hand ausgerissen wurden. Ein Statement einer Künstlerin gegen die scheinbare Perfektion maschineller Produktion, die meist seelenlos bleibt. Die Handzeichnung bleibt die Technik, in der die Befindlichkeit einer Künstlerin oder eines Künstlers unmittelbar und damit lebendig und individuell durch einen Stift auf den Bildgrund übertragen wird. Iris Thürmer ist darin eine Meisterin.  

Raum V

Barbara Camilla Tucholski, 1947 in Loitz an der Peene in Vorpommern geboren, lebt und arbeitet seit 1981 in Oevelgönne (Ortsteil von Sierksdorf) und seit 1989 parallel auch (wieder) in Loitz. Ihre Arbeit umfasst Zeichnung, Malerei, Haus- und Stadtintervention sowie Künstlerbücher.

Mit sechs Gemälden, sechs Zeichnungen und einer Installation aus den Jahren 2016 bis 2018 gewährt uns Barbara Camilla Tucholski einen Einblick in ihr künstlerisches Schaf-fen in unterschiedlichen Medien. Die ausgestellten Arbeiten spiegeln ihre Auseinander-setzung mit ihrem Geburtsort Loitz und den Stätten ihrer Kindheit wider, die sie nach Jahrzehnten fast unverändert vorfand. Dazu gehört das Reittouristikheim mit Zimmern, in denen oft die gleichen Tapetenmuster zu finden sind, unterschiedlich stark ausgeblichen, nebst Reproduktionen nach alten Meistern oder Pferdefotos. Die Tapetenmuster wie die Motive aus der Wandschmuck-Galerie malte die Künstlerin von Hand auf Leinwände. Die Einrichtungen der Zimmer brachte sie mit wenigen Bleistiftstrichen in einer unverwech-selbaren Bildsprache auf das Wesentliche reduziert zu Papier. Das Nebeneinander von opulenter Malerei, die Räumlichkeit andeutet, und spartanischer Zeichnung, die trotz angedeuteter Perspektive zweidimensional wirkt, ist in dem Buch „Das Glück dieser Erde“ als Teil der Loitzer Trilogie reproduziert und um Fotos der originalen Örtlichkeiten und um Texte erweitert: eine einzigartige Dokumentation. Die Installation mit den Stühlen, dem Tisch mit dem geblümten Wachstischtuch und der Vase mit Kunstblume setzt dem Raum das I-Tüpfelchen auf: alles Originale und originär wie die gesamte Loitzer Trilogie, die mit dem Katalogtrio im Schuber eine einzigartige editorische Leistung erbracht hat, die bundesweit ausstrahlt. 

Unterwegs - Arbeiten aus dem Museumsbestand der Kunstsammlung Neubrandenburg | 15.03. - 03.06.2018

Arbeiten aus dem Museumsbestand der Kunstsammlung Neubrandenburg

Unterwegs sein bedeutet neue Eindrücke sammeln, fremde Persönlichkeiten und ferne Länder kennenzulernen. Das Unterwegs sein befördert den Austausch mit anderen Menschen und eine Erweiterung des geistigen Horizontes, das im Idealfall zu mehr Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Lebensauffassungen führt.

Gerade auch Künstler gehen gern voller Neugier auf Reisen, um Eindrücke zu sammeln und Inspirationen zu erhalten. Die einen suchen gezielt vor Ort Motive in der Natur oder in der Stadt, die anderen lassen sich treiben, skizzieren, schreiben, fotografieren und gestalten später aus der Erinnerung heraus in ihrem Atelier Kompositionen, die das Gesehene reflektieren. Die einen sind gerne in der Ferne unterwegs, die anderen in der näheren Umgebung. Die einen sammeln Souvenirs, den anderen reichen die Erinnerungen.

Unterwegs sein heißt aber auch: Pausen machen und sich beim Essen laben oder sich mit anderen über das Erlebte auszutauschen. Man erlebt andere Menschen intensiver als im Alltag: den Einzelnen, aber auch Gruppen oder Menschenmassen.

Aus dem Bestand von über 7.500 Arbeiten wird eine Auswahl präsentiert, die nicht nur Lust auf das Abenteuer Reisen macht, sondern auch zur Entspannung vor der Schönheit von Landschaften einlädt oder den Blick auf besondere Details lenkt.

Gezeigt werden Werke in nahezu allen Techniken: Gemälde, Plastiken, Objekte, Unikate und Grafiken auf Papier und Fotografien.
Die 39 Werke von 23 Künstlern entstanden in den Jahren zwischen 1956 bis 2012.
Darunter sind auch Motive aus Neubrandenburg und Umgebung, die zeigen, dass Künstler aus der (bayerischen) Ferne vor Ort voller Begeisterung über die Weite der mecklenburgischen Landschaft oder eines der prachtvollen Backsteintore der Stadt Monotypien mit unterschiedlichen Motiven geschaffen haben.

Ausstellungen 2017

Frank Nitsche | 14.12.2017 - 04.03.2018

Vom 14. Dezember 2017 bis zum 4. März 2018 präsentiert die Kunstsammlung Neubrandenburg eine Einzelausstellung mit 27 Werken Frank
Nitsches der letzten drei Jahre.
Es ist ein Desiderat, diesen überragenden Maler und Zeichner im Künstlerland Mecklenburg-Vorpommern als einzigartige Position in der Gegenwartskunst erstmals vorzustellen.
Auch für Kunstfreunde aus Hamburg und Schleswig-Holstein werden seine Werke erstmals in greifbare Nähe rücken.
Frank Nitsche gehört zu den wichtigsten deutschen Malern der Gegenwart und ist international auf Ausstellungen sowie in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.
Mit großer Konsequenz entwickelte Frank Nitsche ein originäres Werk, das die überbordende Bilderflut aus Werbung, Pop, Design, Technik, Alltagskultur und digitalen Medien in Abstraktionen verarbeitet. Er durchdringt unsere Zeichenwelt in einer malerischen Nahsicht. In seinen hybriden Formen entwickelt er Codes, die den schönen Schein der Oberflächen analysieren und dekonstruieren. Nitsche ist der poetische Abstrakte unter den Erzählern der Gegenwart. Die Einzigartigkeit seiner Kompositionen und Farbwelten sowie die spezifische Umdeutung der Konsumwelt in zeichenhafte Formgebilde stellt ihn in die Reihe national und international bedeutender Künstler der Gegenwart aus Deutschland.

Frank Nitsche: 1964 geboren in Görlitz / 1988-1995 Studium an der Hochschule für Bildende Künste, Dresden / lebt und arbeitet in Berlin

- Sammlungen (Auswahl): Centre Pompidou, Paris; FRAC - Auvergne, Clermont Ferrand; Hamburger Kunsthalle; Hamburger Bahnhof; MUDAM, Luxemburg; Museum of Contemporary Art, LA; Museum Ludwig, Köln; Museum of Modern Art, NYC; Rubell Family Collection, Miami; Sammlung zeitgenössischer Kunst der BRD, Bonn; Tate Britain, London; Städel Museum, Frankfurt; Stedelijk Museum Amsterdam; SKD Dresden – Albertinum

Der hochwertig ausgestattete 112seitige Katalog zur Ausstellung enthält einen ausführlichen Text von Ulrich Loock über das technisch breite Ouevre Nitsches. Er wurde gefördert durch die Stiftung Kunstfonds in Bonn sowie unterstützt von der Galerie Max Hetzler, Berlin, und der Galerie Gebr. Lehmann, Dresden.

Laienkunst HOCHzeiten | 16.11. - 26.11.2017

81 Freizeitkünstler sind erstmals dem Aufruf der Kunstsammlung gefolgt, Werke zum Thema HOCHzeiten abzugeben, die unjuriert präsentiert werden. Erlaubt waren alle Techniken, wobei die Maße 70 x 50 cm für Bilder bzw. 70 x 50 x 50 cm für Plastisches aus Platzgründen nicht überschritten werden durften.

Bilder auf Papier und Leinwand dominieren, begleitet von wenigen Fotografien und Objekten. Die Vielfalt der Techniken ist dabei ebenso breit wie die Stile, in denen gearbeitet wurde. Vom Fineliner über das Aquarell zum Acryl- oder Ölbild, von der Abstraktion über den Naturalismus bis zum Surrealismus ist alles vertreten.

Die vier jüngsten Teilnehmer sind zwischen 10 und 14 Jahre alt. Die anderen sind ein Querschnitt durch die Bevölkerung: vom Studenten, der erst angefangen hat zu malen, über Berufstätige, die ihre berufliche Passion in Fotografien in Sandwichtechnik widerspiegeln, oder Menschen, die in ihrer Freizeit zur Entspannung zeichnen bis hin zu hochbetagten Senioren, die seit Jahrzehnten privat Kurse an der Volkshochschule belegt haben oder Malzirkel besuchen.

Alle Freizeitkünstler haben mit Sorgfalt und Liebe ein Werk ausgewählt, das den Maßvorgaben und dem Thema entsprach. Die Beschränkung auf ein einziges Werk fiel dabei besonders jenen schwer, die in ihrer Freizeit regelmäßig kreativ sind und bereits einen Fundus an Arbeiten haben.

Das Naturerlebnis, der Anblick farbenprächtiger Blumen, das Wandern und Verweilen in Landschaften mit wunderbaren Ausblicken bereitet offensichtlich den meisten der Teilnehmer Hochgefühle.

Wenige Arbeiten reflektieren das Thema Hochzeit und Liebe, u. a. in einer eindringlichen Schwarzweißaufnahme eines Brautpaares oder einem gezeichneten Kuss.

Sebastian Menzke - Good News | 14.09. - 05.11.2017

Die Ausstellung „Good News“ mit 38 Werken von Sebastian Menzke ist dessen erste museale Präsentation. Der gebürtige Neubrandenburger Maler, Jahrgang 1979, war in jungen Jahren als Sprayer in der Graffitiszene der Stadt aktiv. Bereits 1997 entdeckte er die Ölmalerei für sich, studierte von 2004 bis 2009 Produktdesign an der FH Wismar und lebt seit 2012 als freischaffender Künstler in Berlin.
Sein enormes malerisches Talent wurde in Form von Arbeitsstipendien durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Stiftung Kunstfonds Bonn gefördert. 2016 erhielt er zudem den Kunstpreis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe.
In der Neubrandenburger Ausstellung hat sich Menzke auf aktuelle Werke aus den Jahren 2015 bis 2017 konzentriert, etliche darunter frisch aus dem Atelier und gerade zwei Wochen alt. Seine Arbeiten atmen den Geist der Collage, den Respekt vor der großartigen Malkultur alter Meister wie Hieronymus Bosch oder Peter Paul Rubens und den Drang, sich stetig in Bildern auszudrücken.

Unbeschreiblich surreal. Meret Oppenheim und Weggefährten | 18.05. - 03.09.2017

2017 gehört die Sonderausstellung „Unbeschreiblich surreal – Meret Oppenheim und Weggefährten“ zu den Höhepunkten der Präsentationen in der Kunstsammlung Neubrandenburg. Die Ausstellung verfolgt die Entwicklung der Künstlerin von ihren frühen Jahren in Paris bis hin zu den 1980er Jahren. Ergänzt wird die Schau mit Werken ihrer Weggefährten aus der Pariser und der Schweizer Zeit, wie André Breton, Max Ernst, Dora Maar,
Pablo Picasso und Man Ray sowie Jürgen Brodwolf, Dieter Roth und Daniel Spoerri.

103 Exponate aus verschiedenen Gattungen von 28 Künstlern und Künstlerinnen zeigen auf, wie ideenreich und unkonventionell die Deutsch-Schweizerin Meret Oppenheim agierte, eine der führenden Gestalten des Surrealismus. Sie war fantasievoll und witzig, rebellisch und unkonventionell und in ihren gestalterischen Ideen und in der Nutzung von ungewöhnlichen Objekten und Materialkombinationen oft ihrer Zeit voraus. Zahlreiche Künstler und Künstlerinnen wurden durch ihre Arbeiten angeregt: zu Hommagen, Nachschöpfungen oder dem Mut, im eigenen Schaffen neue Wege zu gehen.

Die Bedeutung der 1913 in Charlottenburg geborenen und 1985 in Basel verstorbenen Künstlerin für die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts ist in den vergangenen Jahren immer deutlicher geworden. Ihre Innovationen bestanden unter anderem in der Vermischung von freier und angewandter Kunst sowie von individuellen Mythologien und Traumbildern, in der Verbindung von Kunst, Mode und Design. Dabei war ihre Karriere nach der fulminanten Pelztasse von 1936 und den vorhergehenden erotisch-provokanten Fotos, die Man Ray an der Druckerpresse von ihr machte, jahrzehntelang in Stocken geraten. Meret Oppenheim schien auf die Rolle der Muse der Surrealisten (Max Ernst, André Breton) degradiert und zog sich in die Schweiz zurück. Mit der Brosche „Gedeckter Tisch“ von etwa 1936 bis 1940 nahm sie Spoerris Fallenbilder vorweg. Etwa 1942 entwarf sie Abendjacken mit Papiertellern und Besteck oder ausgeformten Brüsten. Ab 1954 hatte sie in der Stadt Bern, die damals ein offenes und kreatives Klima besaß, ein Atelier und kam in Kontakt mit jüngeren Kollegen wie Dieter Roth und Daniel Spoerri. Sie und ihre Künstlerfreunde inspirierten sich gegenseitig oder bestätigten sich in ihren Ideen und Vorstellungen. 1956 inszenierte Spoerri das von Pablo Picasso verfasste Theaterstück „Wie man die Wünsche beim Schwanz packt“. Meret Oppenheim wirkte nicht nur mit Textübersetzungen und Kostümentwürfen, sondern auch als Schauspielerin mit. 1976 gestaltete sie für einen italienischen Designer ein Kleid aus Papierfransen, das sie natürlich auch selbst getragen hat. Den spielerischen Umgang mit Mode haben viele von Meret Oppenheim übernommen. Dieter Roth und Daniel Spoerri konzentrierten sich auf Modeaccessoires wie Schuhe oder Fingerringe und stellten diese in neue Kontexte.

Alltagsobjekte versah Meret Oppenheim mit neuen Inhalten: So wurden ein Autoauspuffrohr bemalt zur Termitenkönigin und ein Stück Würfelzucker zum kostbaren Inhalt der Fassung eines vergoldeten Fingerringes.

Bezaubernd schön - Florales aus dem Bestand der Kunstsammlung | 09.03. - 07.05.2017

Blumen begleiten uns durch das Leben. Sie erfreuen uns durch ihren Duft, ihre Farben und die Vielfalt ihrer Formen. Kein Wunder, dass auch Künstler immer wieder gern zum Stift, zur Radiernadel oder zum Pinsel greifen, um die Schönheit von Blüten und Blättern zu verewigen. Oder sie sammeln Blüten oder Samen und schaffen daraus Objekte, die uns einen Nahblick auf Pflanzen erlauben, an denen wir sonst eher achtlos vorübergehen.
Aus dem Bestand der Kunstsammlung wird eine Auswahl an 51 Gemälden und Arbeiten auf Papier sowie Objekten gezeigt, darunter sind viele Neuerwerbungen und Schenkungen, die erstmals zu sehen sind. Die Motive der 27 Künstler reichen vom Detail einer Blüte bis hin zu Stillleben oder opulenten Sträußen in Vasen. In den kleineren Räumen ist jeder einer anderen Technik gewidmet.

Das älteste Werk stammt von Arthur Illies und entstand 1897 in der Zeit des Jugendstils. Es ist eine kleine Farbradierung mit Prägung auf Büttenpapier und zeigt zwei Blütenköpfe von roten Tulpen (Raum III). Zu den jüngsten Arbeiten zählt das kleine Ölbild „Mohn und Disteln“ von 2008, das Irene Sohler 2015 übermalt und vollendet hat (Raum I). Von 2015 datieren auch die drei zarten Übermalungen von Falko Behrendt auf alten Büttenpapieren, die er unter das Motto „Brief des Gärtners“ stellte (Raum III). Ein Jahr älter ist der „Kleine Tisch IV“, eine Variation eines Fallenbildes des international anerkannten Künstlers Daniel Spoerri, dieses Mal in weißem Meißener Porzellan (Raum IV). In den Objekten von Madeleine Dietz sind die Pflanzensamen in den Erdschollen versteckt oder vertrocknete Blätter an realen Zweigen im Wellengitter zusammengepfercht (Raum VI). Neben Schleifen sind Blätter im „Maibaum“ von Stefan Thiel, einem ungewöhnlich großformatigen Papierschnitt aus schwarzem Karton, zu finden. Mit fünf Kompositionen von Details ziehen vier Bleistiftzeichnungen und eine Radierung von Daniel Klawitter den Besucher in ihren Bann. Reale Distelsamen sind in drei federleichten Objekten von Angela M. Flaig zu entdecken (Raum IV). Wilma Pietzkes akribische Pflanzenstudien „Rittersporn“ und „Löwenzahn“ stehen in der Tradition der bekanntesten Blumenmalerin Mitteleuropas, Maria Sibylle Merian. Ihre Darstellungen sind schon Ende des. 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts ein Beispiel dafür, dass die botanisch genaue Erfassung durch Künstler mehr als nur Wissenschaft ist: Die Maler fangen gleichsam die Seele und den Zauber der Blumen ein, ihre Schönheit in der Vielfalt der Farben und Formen. Diese Tradition setzte Wilma Pietzke mit ihren zauberhaften Temperablättern (Raum II) und Scherenschnitten (Raum III) fort. Ihre geschulte Naturerfassung nutzte ihr später für Gemälde wie dem „Nachklang“ (Raum I).

Ausstellungen 2016

Simon Schubert - Fragmente einer Sammlung | 08.12.2016 - 26.02.2017

Mit dieser Ausstellung präsentiert die Kunstsammlung Neubrandenburg zum ersten Mal Werke von Simon Schubert in Mecklenburg-Vorpommern.
Mit 40 Jahren gehört der Kölner noch zu den jüngeren Künstlern. Er reagiert auf die vorgefundenen räumlichen und historischen Gegebenheiten der Ausstellungshäuser und verwandelt diese in einen faszinierenden und vor allem irritierenden Kosmos.
Auch in Neubrandenburg hat er eine noch nie gesehene Rauminszenierung geschaffen und dabei zahlreiche Fragmente der Porzellansammlung der Städtischen Kunstsammlung (1890-1945) einbezogen. Als er sich vor einem Jahr auf Einladung der Kunstsammlung Neubrandenburg deren Räume ansah, war er sofort von der Geschichte der verlorenen Kunstsammlung und den 2006 und 2007 bei archäologischen Grabungen zur Tiefgarage unter dem Marktplatz entdeckten Porzellanstücken fasziniert. Die Idee, eine Installation zu konzipieren, die Bezug auf die Historie und die Fragmente der Städtischen Kunstsammlung nimmt, führte nun zu dem „Brandzimmer“ in Raum III. Grafitzeichnungen spiegeln die Feuer wider, die 1945 die Gebäude der Innenstadt zerstörten. Scheinbar monochrome Blätter, zur Gänze mit verriebenem Grafit bedeckt, schaffen den Rahmen für eine einzigartige und einmalige Präsentation der Neubrandenburger Fragmente, die in dieser Form nur bis zum 26. Februar 2017 zu sehen ist.
Schuberts Schaffen besteht aus unterschiedlichen Werkgruppen. Seine gefalteten und gefalzten weißen Papierbahnen erzeugen einzig durch die Brechung des Lichtes auf ihnen eine tiefe Räumlichkeit, die sich mit der Veränderung des Tageslichts modifiziert. Diese faszinierenden Arbeiten sind quasi Zeichnungen aus Licht. Als Gegenpol dazu stehen seine tiefschwarzen Grafitarbeiten, die ganz aus dem malerischen Duktus heraus, der durch das Verreiben des Grafitpulvers auf den Blättern entsteht, entwickelt werden. Hier ist der Bildgegenstand in eine tiefe Schwärze getaucht. Die Grafitarbeiten im „Brandzimmer“ sind charakteristisch für diese Werkreihe.

Schubert hat oft eigenwillige räumliche Inszenierungen mit surrealen Skulpturen aufgestellt, die den Betrachter zusätzlich ergreifen. In dieser Ausstellung hat er „Die verbotene Reprobation“ von 2007 erneut aufgebaut. Es ist das älteste Objekt dieser Ausstellung mit 18 Exponaten aus den Jahren 2007 bis 2016. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den weißen Papierfaltungen aus den vergangenen fünf Jahren, in denen er eine hohe Meisterschaft entwickelte, komplexe Raumstationen aufzuzeigen. Vor allem Architekturszenerien zeigen sein Können, mit Faltungen das Licht zu brechen und Details wie Kassetten oder Schachbrettfußböden plastisch werden zu lassen. Welche Werkzeuge er für die immer feiner und detailreicher werden Faltungen verwendet, bleibt sein Geheimnis. Diese einzigartigen Faltungen in weißen 120 Gramm-Papierbögen, am liebsten von der italienischen Firma Fabriano und auch in New York City erhältlich, haben ihm in der Fach- und Sammlerwelt inzwischen eine hohe Anerkennung beschert. So wurde er nach seinem Studium und der Meisterschülerschaft bei Professor Irmin Kamp an der Kunstakademie Düsseldorf mit verschiedenen Kunstpreisen und Stipendien bedacht. Er ist in namhaften Galerien wie Van der Grinten in Köln oder Galerie Thomas Modern in München vertreten. Seine Faltungen und Installationen werden regelmäßig auf Einzel- und Gruppenausstellungen in Köln, München, Berlin und Hamburg gezeigt. Darüber hinaus hatte er schon Einzelausstellungen in den Niederlanden, in Belgien, Österreich und in New York.

Erhard Großmann - Malerei und Zeichnungen 2000 - 2016 | 15.09. - 20.11.2016

Vor 20 Jahren zeigte Erhard Großmann seine Werke in der Kunstsammlung Neubrandenburg. Zu seinem 80. Geburtstag in diesem Jahr richtet ihm das Kunstmuseum, das 103 Werke von ihm besitzt, erneut eine Einzelausstellung aus. Die von Erhard Großmann selbst konzipierte Ausstellung mit 46 Exponaten konzentriert sich auf seine Arbeiten der vergangenen 16 Jahre. Seit 1961 lebt der in Dresden geborene und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden ausgebildete Maler Erhard Großmann in Mecklenburg. Zuerst war er in Neubrandenburg ansässig, wo er durch die Gestaltung großformatiger Wandbilder im öffentlichen Raum bekannt wurde, von denen nur noch wenige zu sehen sind wie das Bild „Kinder – Träume – Zukunft“ in der Oststadt. 1990 zog es Großmann in den kleinen Ort Cosa bei Friedland. Er fand hier nahe der Brohmer Berge sein persönliches Paradies, in dem er in aller Ruhe konzentriert arbeiten und die weite Landschaft genießen kann, die er gerne im Wechsel der Jahreszeiten zeichnet. Sein Schaffen ist dem Realismus verpflichtet und von einer großen Kontinuität. Zahlreiche Landschaften und figürliche Darstellungen, vor allem weibliche Akte, kennzeichnen sein Œuvre. In den letzten eineinhalb Jahrzehnten entwickelte Großmann ein breites Spektrum an ganzfigurigen Aktdarstellungen in verschiedenen Techniken. Alle Arbeiten zeigen seine konsequente Suche nach der ausgewogenen Komposition in Form und Farbe und die Vielfalt seiner Farbenklänge mit einer Vorliebe für gedeckte und erdige Töne. Einige wenige Stillleben in delikaten Tönen runden die Werkauswahl in der Kunstsammlung ab.

Kunstpreis der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern 2016 - Jacqueline Duhr - Annelise Hoge - Matthias Kanter - Olaf Matthes - Anne Sewcz | 26.06. - 04.09.2016

Der Kunstpreis Der international renommierte und vielseitige Künstler Günther Uecker ist 2016 bereits zum sechsten Mal Schirmherr des Kunstpreises der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern. Uecker, 1930 in Wendorf bei Wismar geboren und auf der Halbinsel Wustrow aufgewachsen, wirkt seit 1955 in Düsseldorf und ist weltweit auf Ausstellungen vertreten. Seit 2006 wird der mit insgesamt 10.000 € dotierte Kunstpreis alle zwei Jahre wiederkehrend in einem mehrstufigen Verfahren vergeben. Preisträger und Preisträgerinnen der vergangenen Jahre waren 2006 Miro Zahra, 2008 Tanja Zimmermann, 2010 Bernd Engler, 2012 Gudrun Poetzsch und 2014 Ruzica Zajec.
Der Preis, für den sich Künstler nicht selbst bewerben können, ist für professionelle Kunstschaffende bestimmt, die in Mecklenburg-Vorpommern leben oder dort den wesent- lichen Teil ihres beruflichen Wirkens seit mindestens drei Jahren leisten. Er ist weder an ein Lebensalter noch an eine bestimmte Ausbildung gebunden. Die Mecklenburgische Versicherungsgruppe möchte mit diesem Kunstpreis der Öffentlichkeit einen Einblick in das vielfältige und von hoher Qualität gekenn-zeichnete Schaffen der Künstler in diesem Bundesland vermitteln.

Auswahl der Künstler und Preisvergabe
Die Mitglieder der Auswahljury für 2016 – Dr. Katrin Arrieta, Kunstwissenschaftlerin aus Rostock, Ulrich Kavka, Kunstwissenschaftler aus Schwerin und Berlin, Dr. Kornelia Röder, Kunsthistorikerin aus Schwerin, Prof. Michael Soltau, Künstler aus Greifswald und Leipzig, sowie Christoph Tannert, Kunstwissenschaftler aus Berlin – haben gemeinsam folgende Kunstschaffende vorgeschlagen:
Jacqueline Duhr |  Annelise Hoge | Matthias Kanter | Olaf Matthes | Anne Sewcz

Jeder von ihnen zeigt in der Ausstellung aktuelle Werke in einem eigenen Raum.
Die Preisjury – Dr. Merete Cobarg, Leiterin der Kunstsammlung Neubrandenburg, Thomas Flemming, Vorsitzender der Vorstände der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe und Prof. Dr. Manfred Zoller, Künstler aus Bergfelde – wählen die Preisträgerin oder den Preisträger vor den originalen Kunstwerken am Vortag der Eröffnung aus. Die Bekanntgabe erfolgt im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung.

Dieter Goltzsche - Schöne Zeichnung | 10.03. - 12.06.2016

2014 erschien im MCM Art Verlag Berlin ein Werkverzeichnis des Berliner Zeichners und Grafikers Dieter Goltzsche, das sich seinen Zeichnungen widmete (weitere Werkverzeichnisse erschienen 1996: Lithographien; 1977 und 2001: Radierungen, Holzschnitte, Linolschnitte; 2013: Siebdrucke). Die Sonderausstellung in der Kunstsammlung Neubrandenburg nimmt Bezug auf eben jene Zeichnungen dieser substantiellen Publikation. Dieter Goltzsche ist ein begnadeter Zeichner. Er schafft, und dieses äußerst produktiv, Meisterstücke. Sie sind gekennzeichnet von einer großen Freiheit und Leichtigkeit im Ausdruck, die aus einer schon früh entwickelten inneren künstlerischen Sicherheit entspringen. Sein Bildhauerkollege Wieland Förster (*1930) beschrieb das „gefährlich begabte“ Ausnahmetalent Goltzsche 1982 mit der Anekdote, dass sein Lehrer Hans Theo Richter (1902-1969) „… nach wenigen Wochen erfreut und ratlos die Frage aufwarf, was er mit dem Goltzsche machen solle, weil er sein auf Jahre ausgelegtes Lehrpensum schon begriffen und ausgeschöpft hatte.“ Seine Zeichnungen, seine „Malzeichen“ (Werner Schade, 2014), sind zwischen Realität und Phantasie angesiedelt. Dieter Goltzsche, geboren 1934 in Dresden, studierte von 1952 bis 1957 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Hans Theo Richter und Max Schwimmer (1895-1960) und war dessen Meisterschüler von 1958 bis 1959 an der Akademie der Künste Berlin. Seit 1960 ist er freischaffend in Berlin tätig. Hier lehrte er als wichtiger Anreger seiner Studenten ab 1980 als Dozent und von 1992 bis 2000 als Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Dieter Goltzsche erhielt 1978 den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste Berlin, 1998 den Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin sowie 2010 den Hans Theo Richter-Preis der Sächsischen Akademie der Künste.

Ausstellungen 2015


Hans Pölkow - Ein Leben für die Kunst - Werke aus sechs Jahrzehnten | 17.12.2015 - 28.02.2016

Hans Pölkow (*1935) blickt auf bewegte Jahrzehnte zurück, in denen er als Kulturjournalist und Fotograf unzählige Prominente porträtieren konnte. Als guter Zuhörer und präziser Beobachter gelang es ihm, mit einer akzentuierten Lichtführung die Charakterzüge der Künstler, Musiker, Dirigenten, Komponisten, Sänger, Schauspieler und Schriftsteller herauszuarbeiten. Zu den Porträtierten, die in dieser Ausstellung zu sehen sind, gehören unter anderem: Claudio Abbado, Alfred Ahner, Louis Armstrong, Gilbert Bécaud, Heinz Berggruen, Leonard Bernstein, Paul Dessau, Kate Diehn-Bitt, Tilla Durieux, Johnny Friedlaender, Wilko Hänsch, John Heartfield, Marianne Hoppe, Alfred Hrdlicka, Jo Jastram, Michael Jastram, Udo Jürgens, Daniel-Henry Kahnweiler, Renate Krößner, Fritz Kühn, Witold Lutosławski, Kurt Masur, Arno Mohr, Charlotte E. Pauly, Krzysztof Penderecki, Käthe Reichel, Swjatoslaw Richter, Wilhelm Rudolph, Elisabeth Sittig, Werner Stötzer, Hans-Jürgen Syberberg, Herbert Tucholski, Christin Wilcken und Isang Yun.
Der Schwerpunkt der Auswahl lag bei den 79 Exponaten auf Porträts von bildenden Künstlern: Bildhauer, Maler und Grafiker – 31 an der Zahl.
16 Porträts zeigen Persönlichkeiten aus der Musikwelt; Dirigenten, Komponisten oder Sänger.
Daneben sind zwölf Landschaften und sechs Stilleben zu sehen, die veranschaulichen, dass Hans Pölkow auch andere Motive schätzt.
Nicht zuletzt animierten ihn auch Tänzer, Schauspieler, Regisseure oder Familienangehörige zu Fotoaufnahmen. Das Porträt seiner Großmutter („Meine Muttersmutter …“) zum Beispiel machte er blutjung als Fünfzehnjähriger, es war sein erstes Foto überhaupt.

Claus Weidensdorfer - Tanz auf der Balustrade | 27.09. - 29.11.2015

Die Ausstellung „Tanz auf der Balustrade“ vermittelt einen Einblick in das vielfältige Schaffen des Dresdener Zeichners, Malers und Grafikers Claus Weidensdorfer (*1931), der seit 1976 in Radebeul lebt und arbeitet. In seinen großartigen poetischen und mitunter ironisch gebrochenen Blättern fängt er seit Jahrzehnten das Zeitgeschehen ein. Die Ausstellung findet in unmittelbarem Anschluss an seine Personalausstellung „Tanzen zur Musik der Zeit“ in der Städtischen Galerie Dresden statt. Diese zeigte einen thematisch gegliederten und äußerst umfangreichen Überblick seines Schaffens, begleitet vom gleichnamigen Katalog. Die Ausstellung in der Kunstsammlung Neubrandenburg kann als Ergänzung und Fortführung zur Dresdener Ausstellung gesehen werden. Hier liegt der Fokus auf Arbeiten, die seine Fabulierfreude in unikaten Arbeiten auf Papier aufzeigen. Ein weiterer Schwerpunkt ist seine Auseinandersetzung mit den Themen Musik, Jazz und Tanz sowie Familie, welche ihn seit Jahrzehnten beschäftigen. Wichtige Fragestellungen der 1990er Jahre wie „Verstrickt“, „Versuch eines Austritts“, „Mann im Zelt“ oder „Hierhin, Dahin, Dorthin“ werden anhand exemplarischer Beispiele vorgestellt. Gezeigt werden 69 Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Druckgrafiken sowie sieben Skizzenbücher aus den Jahren 1969 bis 2014. 40 Werke aus dem Atelier des Künstlers wurden explizit für Neubrandenburg Ausstellung ausgewählt, 13 Arbeiten sind aus dem Bestand der Kunstsammlung Neubrandenburg integriert worden. Darüber hinaus konnten 16 Arbeiten aus der Dresdener Ausstellung übernommen werden: neben Werken aus dem Besitz des Künstlers fünf Leihgaben der Städtischen Galerie Dresden, der Galerie Hieronymus Dresden und aus Privatbesitz. Seit ihrer Neugründung 1982 hat die Kunstsammlung das Schaffen von Claus Weidensdorfer in ihrer Sammlung verfolgt. Sie verfügt jetzt über ein Konvolut des Künstlers von 101 Arbeiten.

Tangenten II - Falko Behrendt - Gerd Frick - Andreas Homberg - Uwe Maroske | 13.06. - 20.09.2015

Im Sommer 1990 hatten vier Künstlerkollegen und Freunde, Falko Behrendt, Gerd Frick, Andreas Homberg und Uwe Maroske, eine gemeinsame Ausstellung in der Evangelischen Akademie Nordelbien in Bad Segeberg. „TANGENTEN. Vier Künstler aus Neubrandenburg – DDR“ wurde damals in Zusammenarbeit mit der Ausstellungsagentur des Staatlichen Kunsthandels der DDR anlässlich des Schleswig-Holstein Musikfestivals realisiert. 25 Jahre später gibt es nun eine Fortsetzung mit den „TANGENTEN II“ in der Kunstsammlung Neubrandenburg. Hier wird das aktuelle Schaffen der vier Künstler vorgestellt. Ergänzt wird die Ausstellung mit ihren Werken aus dem Bestand der Kunstsammlung. Diese sind vor 25 Jahren entstanden, teilweise in Bad Segeberg ausgestellt worden und haben somit einen Bezug zur ersten Ausstellung.

Max Uhlig in Mecklenburg |  01.03. - 07.06.2015

Der Dresdener Max Uhlig (*1937), der zu den wichtigsten Malern der Gegenwart zählt, arbeitete pleinair im Sommer bis zum Herbst bis 1977 als Gast des Malers Matthias Jaeger (1945-2014) in Lübkow, in den darauffolgenden Jahren in Krukow bei Penzlin. Es entstand vor der Natur ein großes und geschlossenes Konvolut an Gemälden, Aquarellen und Handzeichnungen. In ihnen entwickelte Max Uhlig seinen einzigartigen künstlerischen Ausdruck, der darin besteht, Bildmotive und ihre räumliche Ausdehnung in lineare Geflechte und Verdichtungen zu übersetzen.

Die Ausstellung gibt anhand von 43 Werken und neun Skizzenbüchern erstmalig einen Einblick in einen geschlossenen Werkkomplex von frühen Landschaften, die von 1973 bis 1984 in Mecklenburg entstanden sind.

Zur Ausstellung ist ein Buch zum Preis von 9,00 EUR erschienen: 
Max Uhlig in Mecklenburg, hrsg. von der Kunstsammlung Neubrandenburg, Redaktion: Max Uhlig und Elke Pretzel, 48 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen,ISBN 978-3-945274-02-6.

Ausstellungen 2014

Christin Wilcken - SINNLICHE RÄUME | 13.09. - 16.11.2014

Christin Wilcken (*1982) aus Mühl Rosin bei Güstrow besitzt eine unverwechselbare abstrahierende Handschrift und gewinnt der Handzeichnung in der Fläche sowie der objekthaften Zeichnung als Wandstück im Raum immer wieder neue Facetten ab.
Sie hat mehrere Preise erhalten, wie 2007 den Caspar-David-Friedrich-Preis in Greifswald, wo sie Kommunikationswissenschaft und Bildende Kunst mit dem Schwerpunkt Zeichnung und Druckgrafik studiert hat. Die Mehrzahl ihrer Stipendien war mit Aufenthalten verbunden: im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop, im Mecklenburgischen Künstlerhaus Plüschow und Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf sowie im Schleswig-Holstein-Haus in Rostock oder im Atelierhaus Salzamt im österreichischen Linz.
Die in der Fremde empfangenen Inspirationen überträgt sie behutsam in ihre Ausdruckswelt, in der die Formen der imaginären Landschaften aufgrund der scheinbar reduzierten Farbigkeit umso markanter hervortreten.
In der Kunstsammlung Neubrandenburg wird die bisher umfassendste und erste museale Einzelausstellung gezeigt, Sie gewährt einen Einblick in das vielseitige Schaffen dieser Künstlerin, die zu den interessantesten in Mecklenburg-Vorpommern gehört.

Fünf Positionen der Gegenwart in Mecklenburg-Vorpommern - Ute Gallmeister - Linda Perthen - Susanne Rast - Holger Stark - Ruzica Zajec Kunstpreis der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern 2014 | 22.06. - 07.09.2014

Der Kunstpreis der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern wurde 2005 durch die Mecklenburgische Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit ins Leben gerufen, die am 2. März 1797 in Neubrandenburg gegründet worden ist und heute einen Doppelsitz in Hannover und Neubrandenburg hat.

Seit 2006 wird der Kunstpreis, der unter der Schirmherrschaft von Günther Uecker steht, alle zwei Jahre verliehen. Mit der begleitenden Ausstellung unter dem Titel „Fünf Positionen der Gegenwart“ sowie dem jeweiligen Katalog möchte das Unternehmen einen Einblick in die Vielfalt der bildenden Kunst in Mecklenburg-Vorpommern geben.

Der Kunstpreis richtet sich an Kunstschaffende in den Bereichen Bildhauerei und Plastik, Installation, Malerei, Grafik sowie Fotografie. Der Preis ist weder an ein Lebensalter noch an eine bestimmte Ausbildung gebunden. Preisträger kann werden, wer in Mecklenburg-Vorpommern lebt oder dort seit mindestens drei Jahren den Schwerpunkt seines künstlerischen Wirkens hat.

Der Kunstpreisträger bzw. die Kunstpreisträgerin wird immer in einem mehrstufigen Verfahren ermittelt. Zunächst legt die berufene Auswahljury gemeinsam die Namen von fünf Kandidaten fest. 2014 bestand diese Auswahljury aus Dr. Katrin Arrieta, Ulrich Kavka, Dr. Kornelia Röder, Michael Soltau sowie Christoph Tannert.

Sie wählten gemeinschaftlich Ute Gallmeister, Linda Perthen, Susanne Rast, Holger Stark sowie Ruzica Zajec aus. Diese Künstlerpersönlichkeiten trafen selbst eine Auswahl, welche Werke sie im Katalog und welche sie in der Ausstellung in der Kunstsammlung Neubrandenburg zeigen wollten.

Eine gesonderte Preisjury ermittelte am Vorabend der Eröffnung die Kunstpreisträgerin in den Ausstellungsräumen vor den Originalen und gab deren Namen dann am Ende der Vernissage bekannt. Die Preisjuroren waren: Dr. Merete Cobarg, Thomas Flemming und Prof. Dr. Manfred Zoller. Sie verliehen den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis an Ruzica Zajec.

Die früheren Preisträger waren: 2006 Miro Zahra, 2008 Tanja Zimmermann, 2010 Bernd Engle und 2012 Gudrun Poetzsch. 

Menno Fahl - Zwischenwelten | 13.04. - 15.06.2014

Arbeiten von Menno Fahl befinden sich seit 1994 im Bestand der Kunstsammlung. Damals wurden der Sammlung auf Anregung von Professor Ekkehard Thieme Arbeiten von seinen Künstlerkollegen sowie Studenten der Muthesius-Hochschule in Kiel zahlreiche Kunstwerke übergeben. Diese Schenkung enthielt auch Arbeiten von Menno Fahl, der von 1988 bis 1992 Malerei in Kiel und von 1994 bis 1997 Bildhauerei an der Hochschule der Künste in Berlin studierte.
Menno Fahl verbindet meisterhaft die Gattungen Malerei und Plastik. Seine sinnlichen Bilder scheinen sich in den Plastiken, die oft aus hölzernen Fundstücken und einfachen Materialien wie Draht, Papier und Pappe zusammengefügt sind, von der Leinwand gelöst zu haben. Trotz der starken Abstraktion bleibt das Figurative als thematische Klammer in vielen Werken erhalten. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin.
Jetzt bietet die Kunstsammlung Neubrandenburg einen Querschnitt seines Schaffen mit 36 Exponaten aus den Jahren von 1996 bis 2013 in seiner ersten musealen Einzelausstellung in Mecklenburg-Vorpommern.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen:
Menno Fahl • Malerei, Plastik, Assemblage. Kunstsammlung Neubrandenburg, 2014, 56 Seiten, 38 Abb. ISBN 978-3-945274-00-2, 20,– €

TIERISCH GUT - Tierdarstellungen aus dem Bestand | 22.02. - 06.04.2014

Das Tier als Motiv in der bildenden Kunst ist so alt wie die Kunst selbst. Man denke an die Höhle von Lascaux mit ihren spektakulären Wildpferden, Ochsen und Wisenten, an die Gottheiten in Tiergestalt oder den Symbolgehalt von Tieren in verschiedenen Religionen. Das Genre Tierbild entwickelte sich über die Jahrhunderte in reichhaltigen Bedeutungsebenen.

Auch der Bestand der Kunstsammlung weist zahlreiche Arbeiten auf, die verschiedene Tierdarstellungen zum Inhalt haben. Es können etwa psychologische Tierbildnisse sein, in denen sich menschliche Eigenschaften widerspiegeln oder Tiere, die in Bezug zum Menschen stehen. Es finden sich domestizierte und wilde Tiere darunter oder einfach Tierstudien. Die Bestandsausstellung stellt eine Auswahl dieses Genres aus Malerei, Plastik sowie Grafik vor.

Ausstellungen 2013

Frank Lippold Wildwochen - Evergreens, Augenschmäuse und Heiratsformeln | 07.12.2013 - 09.02.2014

Das Œuvre des sächsischen Künstlers Frank Lippold (*1970 in Greifswald) fasziniert in seiner überraschenden Ausgefallenheit und ist gleichzeitig verunsichernd. Lippold lebt auf Schloss Scharfenberg, einst geistiger Mittelpunkt der Romantiker im 19. Jahrhundert. Seine Landschaften atmen den Geist und die Poesie der Romantik, werden jedoch gebrochen durch seltsame Perspektivverschiebungen, Motivverschachtelungen, durch die Verschmelzung von unterschiedlichen Sinneseindrücken. Darüber hinaus schuf Lippold seit 2005 Werke, die sonderbare urbane Räume, architektonische Versatzstücke, erst in Landschaften einschieben und später als eigenständige Motive bestehen. Der Blick des Betrachters muss dem Sog in die Höhe und Tiefe folgen, wird in seiner Perspektive hin- und hergerissen.

Frank Lippold ist Holzschneider. Seine Holzstöcke „schnitzt“ er direkt vor der Natur, in unmittelbarer Umgebung. Die Bildmotive, die nur fragmental erscheinen, überträgt er mit dem Messer in die geschwärzten Holzplatten. Das Kunstwerk ist das bearbeitete Holz selbst, der eigentliche Druckstock. Abzüge, wie sonst üblich, gibt es von ihm nicht.

Gleichzeitig ist Frank Lippold Maler. Einige der fein gearbeiteten Motive scheinen seinem Lebensraum entsprungen: Portraits fiktiver Schlossbewohner, Madonnenbildnisse oder eine Serie von Vogelbildnissen etwa lassen zwar ihr historisches Umfeld erahnen, werden aber auch hier durch ein irritierendes Moment verfremdet.

In der Kunstsammlung Neubrandenburg werden 18 meist großformatige Holzschnitttafeln aus den Jahren 2006 bis heute präsentiert; der Schwerpunkt liegt auf den Arbeiten aus den letzten drei Jahren.

Elisabet Ahnert (1885-1966) -  »Schläft ein Lied in allen Dingen« Zeichnung. Collage. Applikation. Malerei | 14.09.-24.11.2013

Die Kunstsammlung Neubrandenburg stellte 2008 das Schaffen Albert Wigands vor, den ab 1949 eine enge Künstlerfreundschaft mit Elisabeth Ahnert verband. Folgerichtig widmet sich diese Sonderausstellung dem überaus poetischen Œuvre von Elisabeth Ahnert. Dabei wurde die Kunstsammlung von zahlreichen Leihgebern aus öffentlichem und privatem Besitz unterstützt: dem Lindenau-Museum Altenburg, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden - Museum für Sächsische Volkskunst, dem Angermuseum Erfurt, dem Bilderhaus Krämerbrücke in Erfurt, den Sammlungen Illig und Werner Krynitz sowie weiteren Privatsammlungen.

Elisabeth Ahnert gehört in die Reihe der wichtigen Dresdener Künstler. Auch wenn sie seit 1945 im erzgebirgischen Ehrenfriedersdorf lebte, war sie immer durch Kontakte zu Künstlerfreunden, zu Sammlern, Museen und ihrem Galeristen Heinrich Kühl mit der Stadt verbunden. Sie gehörte auch zu jenen, die abseits der großen öffentlichen Aufmerksamkeit ein eigenständiges Werk schufen. Mit ihren Stickereien, Applikationen, Collagen, Zeichnungen und Aquarellen entwarf sie ein ganz eigenes Universum zauberhafter Arbeiten.

Papiere - Bestandsausstellung | 15.06.-08.09.2013

Über den Sommer zeigt die Kunstsammlung neue Einblicke in den Bestand. In der Ausstellung „Papiere“ werden jene Werke gezeigt, bei denen der Einsatz des Papiers von fundamentaler Bedeutung ist.

Besaß das Papier über die Jahrhunderte als zweidimensionaler Bildträger lediglich eine dienende Funktion, änderte sich die Bedeutung des Papiers mit der Moderne. Picasso und Braque entwickelten die Collage als Beginn der Emanzipation des Materials. Von da an war dem Einsatz des Papiers keine Grenze gesetzt und diese Entwicklung vollzieht sich bis in die Gegenwart.

Mit malerischem Impetus werden Papiere analog zur konventionellen Malfarbe verwendet. Nicht nur die Pigmentierung ist dabei von Bedeutung, sondern gleichfalls die Struktur und die haptischen Eigenschaften des Materials. Beispiele dafür finden sich in den Collagen von Albert Wigand und Adelheid Sandhof, in der großformatigen Serie „Reminiszenzen“ von Veit Hofmann oder den Collagen von Ingo Kraft, in denen die Landschaften nur aus zusammengefügten farbigen Papieren bestehen.

Bei anderen Kunstwerken ist nicht die Farbgebung oder Struktur des Papiers immanent, sondern dessen Beschaffenheit. Die Sammlung besitzt viele Beispiele von Malereien und Grafiken auf Seidenpapier oder hauchdünnem Japanpapier, die diese Kunstwerke äußerst fragil und kostbar werden lassen. In der Ausstellung finden sich Holzschnitte auf Seidenpapier bei Annelise Hoge und Walter Arnold, Malereien auf Japanpapier bei Hartwig Hamer oder Michael Wirkner.

Ganz traditionell, und das kann streng genommen als Vorläufer der Collage gesehen werden, gab es, lange vor Picasso und Braque, die Scherenschnitte. Die Burg Stargarderin Johanna Beckmann und Wilma Pietzke sind hier mit klassischen Silhouettenschnitten vertreten.

Stefan Thiel, als Vertreter der aktuellen jungen Kunst, verkehrt das Prinzip der Vereinfachung beim Scherenschnitt ins Gegenteil, in ein kompliziertes Geflecht von Stegen und Strukturen. Sein „Model“, das vor zwei Jahren „Publikumsrenner“ war, ist hier nochmals zu sehen.

Hermann Glöckner ergründet in seinen strengen Faltungen nicht nur die Gliederung der Fläche, sondern bezieht darin die Licht- und Schattenwirkung mit ein.

Die Möglichkeiten der Umsetzung sind unerschöpflich und nach wie vor ein aktuelles Thema in der zeitgenössischen Kunst. 

Bernhard Schrock - Was treibt dich mit lila Stift? | 23.03.-09.06.2013

Dem 1953 in Neubrandenburg geborenen Maler Bernhard Schrock ist die neue Einzelausstellung gewidmet. Der Ausstellungstitel „Was treibt dich mit lila Stift?“ bezieht sich auf ein wichtiges stilistisches Merkmal seiner Arbeiten: Schrocks Gemälde und Malereien auf Papier besitzen einen spröden, abstrahierenden und von grafischen Spuren geprägten Gestus, der mit einer enormen malerischen Sinnlichkeit gepaart ist. Ausgangspunkt für seine einzigartigen Farbwelten sind oft Gedichte oder die mecklenburgische Landschaft seiner näheren Umgebung. Bernhard Schrock ist seit 1980 freischaffend in Podewall, einem kleinen Ort nahe Neubrandenburg, tätig. Diese scheinbare Abgeschiedenheit nutzt er, um ungestört seinem künstlerischen Impetus zu folgen. Das heißt nicht, dass er keinen kollegialen Austausch sucht. So ist er u. a. Mitglied der beachtenswerten „Zelle Rostock“, einer Gemeinschaft von fünf Künstlern aus Mecklenburg-Vorpommern mit unterschiedlichen künstlerischen Positionen.

Die Ausstellung gibt mit 42 Exponaten einen Einblick in sein Schaffen der letzten 20 Jahre, legt allerdings den Schwerpunkt auf jüngst entstandene Arbeiten. In den letzten Jahren ist eine Entwicklung hin zur Farbe sowie die große Freiheit des Künstlers in der künstlerischen Umsetzung zu bemerken, die mitunter von einer ungewohnten Leichtigkeit getragen ist.

Schrock, dessen Werke mit dunklen erdigen Tönen und streng gebauten Kompositionen verbunden waren, erscheint hier ganz anders und für die Kenner seiner Arbeiten wohl überraschend.

Der Maler, er wird am Tag der Eröffnung 60 Jahre alt, zeigt sich als gereifte Künstlerpersönlichkeit.

Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit 48 Seiten und 41 Farbabbildungen zum Preis von 9,00 €, ISBN-Nr: 978-3-939779-18-6

Auf direktem Umweg oder: Malerei als Haltung Thomas Hartmann und Meisterschüler AdBK Nürnberg | 27.01.-17.03.2013

Seit 2005 ist der Berliner Künstler Thomas Hartmann Professor für Freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Sie ist die älteste Kunsthochschule Deutschlands und konnte 2012 ihr 350-jähriges Bestehen feiern. Im Moment lernen dort 300 Studenten in 15 Klassen.

An der Nürnberger Akademie kann der Titel Meisterschüler bereits während der Ausbildung an Studenten verliehen werden, die sich durch hervorragende Leistungen in ihrem Fach hervorheben. Das trifft auf die sechs Meisterschüler Birke Bonfert, Tobias Buckel, Fatma Güdü, Ludwig Hanisch, Mina Kim und Jasmin Schmidt zu, die von Anfang an bei Thomas Hartmann studiert haben. Die Anerkennung als Meisterschüler durch ihn stellt eine besondere Auszeichnung dar, die sie mit Stolz erfüllt.

Nach der 2008 und 2009 an vier Orten gezeigten Ausstellungsreihe Pavillon fünfzehn mit 15 Studenten folgt nun der zweite Zyklus unter dem Begriff Prototypen. Auch er wird an vier Orten gezeigt: in der Kunstsammlung Neubrandenburg, im Kesselhaus Augsburg, in der Städtischen Galerie Speyer und der Ausstellungshalle der Akademie Nürnberg.

Von den inzwischen 20 Studenten der Klasse Hartmann bespielen je nach Ort nur einige die jeweilige Ausstellung. Sie konzipieren das Hängekonzept, entwerfen die Einladung und das Plakat, organisieren den Transport und nehmen maßgeblich den Aufbau vor. Gemäß seiner Auffassung, die Studenten gut auf das reale Berufsleben nach der Akademie vorzubereiten, haben sie wie 2008 durch den Verkauf von 10 Vorzugsausgaben einen Teil der Herstellungskosten des Kataloges neben Sponsoren übernommen. 

28 Kunstwerke, die die sechs Meisterschüler seit 2010 geschaffen haben, geben Einblick in ihr Können und ihre unterschiedlichen Auffassungen.

Neun Werke ihres Professors aus den letzten drei Jahren verdeutlichen, dass er keine Epigonen, sondern Individuen mit einer eigenen Handschrift fördert.

 

Ausstellungen 2011

August Schmidt (1825-1911) und Meissen. Kunstsammler und Stifter aus Leidenschaft. 03.02. - 27.03.2011

Die nahezu vollständig verlustig gegangene Städtische Kunstsammlung (1890-1945) verdankte ihr Bestehen zwei Bürgern der Stadt Neubrandenburg, die ihre wertvollen Kunstsammlungen dieser per Legat vermachten. Nach Henry Stoll (1822-1890) war es vor 100 Jahren August Schmidt (1825-1911).

Anlässlich des Jubiläums der Stiftungsgründung vor 100 Jahren ehren wir August Schmidt mit einer Ausstellung.

Am 8. März 1911 verstarb der gebürtige Neubrandenburger August Schmidt in seiner Heimatstadt. Dessen wertvolle Kunstsammlung ging schon auf seinen Vater zurück, von dem er die Kunstwarenhandlung übernahm. Er war nicht nur Händler, sondern ein leidenschaftlicher Sammler, dem ausgeprägter Qualitätssinn bescheinigt wurde.

Wer Schmidt noch zu seinen Lebzeiten in der Mitte seiner für ihn einzigen Welt besucht hat, dem wird unvergesslich sein, wie seine ganze Seele in den schönen Blättern lebte, und wie der Stolz aus seinem freundlichen und feinen Antlitz leuchtete, wenn er fühlte, wie seine Besucher Anteil nahmen an dem, was sein Leben ausfüllte. … Diese [seine] schöne porzellanene griechische Götterwelt wird von den Besuchern Neubrandenburgs immer wieder angestaunt und bewundert. Sie ist der Glanzpunkt der ganzen Kunstsammlung. (Richard Görschner: Dem Gedächtnis des Kunstsammlers August Schmidt, in: Neubrandenburger Zeitung, Beilage, Nr. 300, 76. Jg.(1925-12-24) 

Ein Großteil der bei archäologischen Grabungen 2006 auf dem Marktplatz völlig überraschend aufgefundenen Porzellanscherben entstammen Schmidts Sammlung und kommen aus der Meissener Manufaktur. Die Ausstellung zeigt seine Porzellane in teilrestauriertem und restauriertem Zustand. Stilistisch lassen sich die figürlichen Arbeiten dem Klassizismus zuordnen, der in Meissen von 1764 bis 1814 Einfluss auf die Entwürfe der Porzellanfigurinen hatte.

Als besonderer Höhepunkt sind Leihgaben des Archivs der Meissener Manufaktur in die Präsentation eingeordnet. Es handelt sich dabei um unikate Entwurfs- und Modellzeichnungen aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts zu Geschirren, Porzellanfiguren und -gruppen, sowie Radierungen von Johann Joachim Friedrich Elsasser.

Ein beachtlicher Teil dieser Leihgaben hat einen direkten Bezug zu Schmidts Porzellanen.

Arno Fischer (1927-2011) 13.11.2011 - 08.01.2012

Arno Fischer – erste posthume Ausstellung in Neubrandenburg

Der 1927 in Berlin geborene Arno Fischer (1927-2011) ist einer der bedeutendsten deutschen Fotografen. Nach einem Studium der Bildhauerei entschied er sich für die Fotografie und erwarb sich bereits in den 50er Jahren internationale Anerkennung mit seinen Fotografien über das geteilte Berlin (Situation Berlin).

Es folgten stilprägende Modefotografien für die Zeitschrift „Sybille“, Reisedokumentationen aus Polen, Äquatorialguinea, der Sowjetunion, Indien oder New York, die den Zustand der Gesellschaft in zufällig erscheinenden Momenten einfangen, und eindringliche Porträts. Zugleich war Arno Fischer für Generationen von Fotografen leidenschaftlicher Mentor als Assistent, Hochschulprofessor oder Lehrbeauftragter.

2010 erhielt Arno Fischer den Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin für sein Lebenswerk.

Die Ausstellung ist die erste posthume Ausstellung nach seinem Tod im September 2011.

Sie gibt einen Überblick über sein Schaffen in 44 Schwarz-Weiß-Fotografien und bezieht die erst 2008 publizierten malerischen Polaroids „Der Garten“ und „Steine“ erstmals vollständig mit ein, die als Substrat seines Schaffens bezeichnet werden.

Bereichert wird die Ausstellung durch den Dokumentarfilm „Leben im Bild. Arno Fischer. Fotograf“ von Thomas Martin und Hannes Gieseler – ein wunderbares Porträt des Künstlers.

Angela M. Flaig: Natur und Stille, Flug-Samen wider die Vergänglichkeit 10.09. - 30.10.2011

Das Naturerlebnis steht am Anfang einer langen Kette des Entstehungsprozesses der poetischen Arbeiten von Angela M. Flaig. Rund um das Dorf Hausen, zu Rottweil eingemeindet, findet sie die Samen für ihre Werke.

Das Sammeln, das vor allem ein Pflücken ist, ist ein erster stiller Prozess auf dem Weg zum Kunstwerk. Hier geht ein Samen das erste Mal durch die Hände der Künstlerin, meist noch an der Blüte haftend. Formschöne Blüten werden getrocknet. Im eigenen Atelier werden manche Samen schon aus den Blüten herausgezogen, weiter getrocknet und am Ende nach Sorten getrennt in Materialkisten aufbewahrt. Viele Samen werden erst bei der konkreten Gestaltung eines Kunstwerkes wie der Pyramide in Raum 1 von ihrem Blütenträger befreit. Faszinierend ist dabei, welches Volumen die befreiten Samen entwickeln und wie sich miteinander verbinden lassen, weil sie wie Kletten aneinander haken, dabei aber federleicht sind und mit einem Luftzug zuviel davon schweben könnten. Mit Haarspray wird die Mehrzahl der Samen fixiert, der feine Sprühnebel des Haarsprays bleibt unsichtbar. 

Im Südwesten Deutschlands hat Angela M. Flaig bereits zahlreiche Ausstellungen bestritten. Die federleichten und ebenso verletzlichen wie schönen Flug-Samen gelten als ihr Markenzeichen. Ihre daraus geschaffenen Objekte sind fragil, schön und meist symmetrisch komponiert. Angela M. Flaig wird nun erstmals im Nordosten der Bundesrepublik in einer Einzelausstellung gezeigt. 2007 war sie in einer Gruppenausstellung in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin für 14 Tage mit anderen Bildhauern ausgestellt.

Besonders glücklich sind wir über zwei raumbestimmende Arbeiten, die sie eigens für die Räume der Kunstsammlung geschaffen hat.

Aus vielen vorgefertigten Einzelteilen installierte Angela M. Flaig in der ersten Aufbauwoche eine „Schwebende Decke“ im Eckraum III. Eine Arbeit aus Tausenden von Distelsamen, ein Kunstwerk, das viele Assoziationen weckt und an eine Bettfüllung aus Daunenfedern erinnert oder an einen schwebenden Teppich. Ebenso einmalig ist eine neue Pyramide, die Angela M. Flaig von Grund auf in Raum I gestaltet hat, und wo wir in der zweiten Aufbauwoche Zeuge wurden, wie sie diese Form, die zu den Urformen menschlicher Behausungen zählt, konstruiert hat.

Ihre Objekte sind mehrschichtig im wahrsten Sinne des Wortes. Die Pflanzenteile wirken oft als grafische Grundeinheiten: Ein Samenflügel statt eines Pinselstrichs.

Ihre minimalistischen Kompositionen sind sehr konkret. Sie verarbeitet die Realität, reale Erzeugnisse der Natur, auf deren Eigenschaften sie Rücksicht nehmen muss. Sie kennt diese inzwischen aus dem Effeff, so dass die Projekte heute von Ort zu Ort transportiert werden können und die Formen der Objekte vor Ort nur aufgefrischt werden müssen

Geometrisch serielle Reliefs wie in Raum II und IV: mit Pinzetten auf dickes Transparentpapier aufgesetzt und mit Kaltleim fixiert; unter dem Transparentpapier liegt während des Arbeitens Karopapier, das für das klare Raster sorgt, und das später wieder entfernt wird. Samen werden einzeln aufgeklebt.

30 Exponate von 2007 bis 2011 sind in der Ausstellung der Kunstsammlung Neubrandenburg zu erleben.

Handzeichnungen. Bestandsausstellung 07.07. - 28.08.2011

Von den 6.000 Kunstwerken der Kunstsammlung sind 1.800 Arbeiten Unikate auf Papier. Sie sind die eigentliche Stärke der Sammlung. Zahlreiche Werke darunter sind Handzeichnungen, eine künstlerische Ausdrucksform, die sehr direkt die Handschrift des Autors erkennen lässt, da sie unmittelbar und spontan ist. Aber auch die große Freiheit in der Wahl der zeichnerischen Mittel macht diese Technik so überaus interessant.

Elisabeth Ahnert · Walter Arnold · Falko Behrendt · Will McBride · Jürgen Brodwolf · Carlfriedrich Claus · Kate Diehn-Bitt · Wilfried Fitzenreiter · Hermann Glöckner · Marie Hager · Bernd Hahn · Hartwig Hamer · Thomas Hartmann · Ernst Hassebrauk ·Josef Hegenbarth · Joachim Heuer · Elke Hopfe · Matthias Jaeger · Oleg Juntunen · Gerhard Kettner · Bernd Kommnick ·Bernhard Kretzschmar · Mark Lammert · Harald Lange · Wolfgang Leber · Gerda Lepke · Walter Libuda · Max Lingner · Oskar Manigk · Michael Mohns · Ute Mohns · Michael Morgner · Herta Müller · Ronald Paris · A. R. Penck · Stefan Plenkers · Susanne Pomrehn · Curt Querner · Thomas Ranft · Wilhelm Rudolph · Adelheid Sandhof · Hanns Schimansky · Bernhard Schrock · Ernst Schroeder · Werner Stötzer · Gudrun Trendafilov · Fritz Tröger · Herbert Tucholski · Jan Wawrzyniak · Claus Weidensdorfer · Michael Wirkner · Ruzica Zajec · Baldwin Zettl · Rainer Zille

Worpsweder Vielfalt zu Gast in Neubrandenburg - Die Künstlerkolonie Worpswede 07.05. - 17.07.2011

Die Worpsweder Kunsthalle - die Kunststiftung Friedrich Netzel - schickt in diesem Jahr ihre Werke während einer mehrmonatigen Bauphase auf die Reise. Dank der langjährigen Kontakte zwischen der Kunstsammlung und der Kunsthalle konnte Neubrandenburg eine von drei Stationen werden und die einmalige Chance nutzen, Arbeiten von Künstlern der ersten und zweiten Generation aus der legendären Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen auszuwählen.
Die Exponate spiegeln mit einer breiten Palette an Themen ein Stück deutsche Kunstgeschichte um 1900 und ihre Nachfolge bis in die Gegenwart wider.

Diese Ausstellung schließt sich damit an die Reihe früherer Worpsweder Ausstellungen in Neubrandenburg an. Die Kunstsammlung zeigte bisher vier Ausstellungen:

1991 Heinrich Vogeler: Das graphische Werk,
1992 Heinrich Vogeler in Karelien,
1994 Radierungen aus der Frühzeit der Künstlerkolonie Worpswede und
1997 Ottilie Reylaender.

In der aktuellen Präsentation werden 62 Gemälde und 4 Plastiken aus der Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel und der Lilienthaler Kunststiftung gezeigt sowie eine Videoinstallation der Berliner Künstler Gert Bendel und Dörte Meyer von 2010, die Worpsweder Gegenwart vor dem Mythos der Vergangenheit dokumentiert.

Karl Arste (1899-1942)
Gert Bendel (*1973)
Walter Bertelsmann (1877-1963)
Marie Bock (1867-1956)
Sophie Bötjer-Mallet (1887-1966)
Christian Ludwig Bokelmann (1844-1894)
Willy Dammasch (1887-1983)
Hans am Ende (1864-1918)
Bernhard Hoetger (1874-1949)
Bernhard Huys (1896-1973)
Alfred Kollmar (1886-1937)
Fritz Mackensen (1866-1953)
Dörte Meyer (*1969)
Emmy Meyer (1866-1940)
Otto Modersohn (1865-1943)
Walter Müller (1901-1975)
Richard Oelze (1900-1980)
Lisel Oppel (1897-1960)
Fritz Overbeck (1869-1909)
Udo Peters (1883-1964)
Ottilie Reylaender (1882-1965)
Emy Rogge (1866-1952)
Albert Schiestl-Arding (1883-1937)
Georg Tappert (1880-1957)
Tetjus Tügel (1892-1973)
Carl Emil Uphoff (1885-1971)
Fritz Uphoff (1890-1966)
Lore Uphoff-Schill (1890-1968)
Bram van Velde (1895-1981)
Carl Vinnen (1863-1922)
Heinrich Vogeler (1872-1942)

Von Assig über Falke und Uecker zu Zeniuk - Preisträgergrafiken für Jugend musiziert seit 1994 27.05. - 26.06.2011

Der 48. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ findet vom 10. bis 17. Juni 2011 in Neubrandenburg und im Landkreis Mecklenburg-Strelitz statt. Seit 1994 erhalten die Preisträger vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vergebene und eigens für sie geschaffene Kunsteditionen von renommierten Künstlern wie von Martin Assig, Ina Barfuss, Günther Uecker oder Jerry Zeniuk.
Erstmalig lobte der Projektbeirat in Zusammenarbeit mit dem Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern e. V. einen Wettbewerb zur Gestaltung der drei Preisträgergrafiken aus.
TO Helbig, Lucia Schoop und Iris Vitzthum schufen Unikate in Serie für diese Preise.
Alle seit 1994 gestalteten Preisträgergrafiken werden in der Ausstellung gezeigt.
Sämtliche Exponate stammen von der Deutschen Musikrat gGmbh, Bundesgeschäftsstelle „Jugend musiziert“ in München, die jedes Jahr pro Preisträgergrafik ein Belegexemplar in ihre Kunstsammlung aufnimmt.
Murshida Arzu Alpana · Martin Assig · Pidda Auberger · Manfred Aust · Ina Barfuss · Karl Bohrmann · Gisela Bullacher · Renald Deppe · Adelheid Eichhorn · Friedhelm Falke · Ernst Friedrich · Pia Fries · Norbert Fritsch · Werner Götzinger · TO Helbig · Birgit Jensen · Ulrich Langenbach · Heinrich Modersohn · Armin Mueller-Stahl · Hartmut Neumann · Jürgen Postel · Walter Sachs · Lucia Schoop · Jeanette Schulz · Norbert Schwontkowski · Günther Uecker · Iris Vitzthum ·Thomas Wachweger · Raimund Wäschle · Willi Weiner · Jerry Zeniuk

Alltag, Figur und Natur - Kunst aus dem Nordosten Juliane Ebner, Anka Kröhnke, Ping Qiu, Gaby Schulze, Christin Wilcken 03.04. - 22.05.2011

Welche Inspirationen erwachsen aus alltäglichen Erfahrungen?
Fünf Künstlerinnen aus dem Nordosten der Bundesrepublik Deutschland zeigen beispielhaft ihre individuellen Antworten.
Juliane Ebner aus Berlin (*1970 in Stralsund) setzt sich in Handzeichnungen, kleinen Gemälden, Collagen und Videos mit der medialen Bilderflut auseinander, wobei der Mensch im Mittelpunkt steht.
Anka Kröhnke aus Kühlungsborn (*1940 in Berlin) wurde vor allem durch Objekte aus Materialien wie zerschnittenen CDs und Blechdosen bekannt. Sie präsentiert nun Reliefs aus farbigen Acrylglasstäben in einem Schwarzlichtraum.
Ping Qiu aus Carmzow-Wallmow (*1961 in Wuhan/China) lässt Silikonhände mit Nägeln in den Fingerspitzen in einer Installation trommeln, kontrastiert von fragilen Pinselzeichnungen mit Tusche.
Gaby Schulze aus Raakow (*1970 in Berlin) befasst sich mit naturwissenschaftlichen Themen wie DNA-Analyse, Navigation mit GPS-Daten und der Beherrschung der Natur durch den Menschen.
Christin Wilcken aus Mühl Rosin (*1982 in Güstrow) abstrahiert Landschaftsräume zu objekthaften Zeichnungen in einer reichen Palette von Schwarz-, Weiß- und Grautönen.